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Gründüngung: Vorteile, Pflanzen & Tipps für Herbst und Frühling

Was ist Gründüngung?
Gründüngung ist die nachhaltige Methode, um deinen Gartenboden zu verbessern. Statt künstlichem Dünger setzt du dabei auf spezielle Pflanzen, die nicht geerntet werden, sondern für den Boden arbeiten. Sie lockern die Erde, bringen Nährstoffe zurück und schützen das Beet im Winter.
Kurz gesagt: Gründüngung ist das Wellnessprogramm für den Boden – perfekt für Frühbeet, Gemüsebeet oder sogar Balkonkästen.

Vorteile der Gründüngung im Überblick
- Boden verbessern – lockert schwere Böden und macht Sandböden speicherfähiger.
- Mehr Humus – die organische Masse baut Humus auf und speichert Nährstoffe.
- Stickstoff binden – Leguminosen wie Klee oder Ackerbohne ziehen Stickstoff aus der Luft.
- Bodenleben fördern – Regenwürmer und Mikroorganismen erhalten wertvolle Nahrung.
- Unkraut unterdrücken – die grüne Decke nimmt Wildwuchs den Platz.
- Frostschutz – im Winter bleibt der Boden bedeckt und wird vor Auswaschung geschützt.
- Bienenfreundlich Gründüngung ist bienenfreundlich, weil viele Arten wie Phacelia, Klee oder Buchweizen reichlich Nektar und Pollen bieten und so wichtige Nahrung für Bienen und andere Bestäuber liefern.
Mit Gründüngung sparst du Dünger, schonst die Natur und stärkst deine Ernte langfristig.

Herbst oder Frühling?
Gründüngung im Frühjahr und Herbst ist die einfachste Möglichkeit, den Boden nachhaltig zu verbessern. Ob im Frühbeet, Gemüsebeet oder im ganzen Garten – Gründüngung sorgt für mehr Humus, lockert die Erde und liefert wertvolle Nährstoffe für die nächste Kultur. Dabei kannst du sowohl im Frühling als auch im Herbst geeignete Pflanzen aussäen. Welche Vorteile die jeweilige Jahreszeit bietet und welche Gründüngungspflanzen sich am besten eignen, erfährst du im Folgenden.

Gründüngung im Herbst
Im Herbst (August–Oktober) ist Gründüngung besonders sinnvoll, um den Boden über Winter zu schützen. Frostharte Pflanzen wie Winterwicke, Inkarnatklee oder Winterroggen bleiben bis ins Frühjahr stehen und verhindern, dass Nährstoffe ausgewaschen werden.
Tipp: Wer in milden Regionen gärtnert, kann bis Anfang Oktober sogar noch schnellwachsende Arten wie Gelbsenf, Kresse oder Spinat aussäen.

Frostharte und nicht frostharte Düngung im Herbst
Wenn deine Gründüngung über den Winter stehen bleiben soll, gehst du so vor:
-
Frostharte Arten (z. B. Winterroggen, Winterwicke, Inkarnatklee):
Diese Pflanzen bleiben bis ins Frühjahr lebendig im Beet. Sie schützen den Boden, binden Nährstoffe und durchwurzeln die Erde. Erst im Frühjahr, kurz vor der nächsten Aussaat, mähst du sie ab und arbeitest sie oberflächlich in den Boden ein. Danach solltest du 2–3 Wochen warten, bevor du neue Kulturen setzt – so haben Bodenlebewesen Zeit, die Pflanzenmasse zu zersetzen. -
Nicht frostharte Arten (z. B. Gelbsenf, Phacelia, Kresse):
Diese frieren über den Winter einfach ab und bleiben als grüne Mulchdecke auf dem Beet liegen. Das ist praktisch, weil der Boden bedeckt bleibt, Feuchtigkeit hält und vor Auswaschung geschützt ist. Im Frühjahr kannst du die abgestorbenen Pflanzenreste entweder direkt einarbeiten oder als Mulch auf der Oberfläche liegen lassen.
Tipp: Bei schweren Böden ist es oft besser, Pflanzen im Herbst abfrieren zu lassen, damit der Boden sich im Frühjahr schneller erwärmt und nicht zu nass bleibt. Bei Sandböden hingegen bringen frostharte Arten mehr Vorteile, weil sie Wasser und Nährstoffe besser halten.

Gründüngung im Frühling
Im Frühjahr (März–April) eignet sich Gründüngung nach der Anzucht im Frühbeet. Schnellwachsende Pflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Weißklee sind ideal.
Nach 8–10 Wochen kannst du die grüne Masse einarbeiten – und dein Beet ist fit für Sommer- und Herbstkulturen.

Gründüngung richtig einarbeiten
Zwischen März und April ist der perfekte Zeitpunkt für Gründüngung im Frühling. So startet dein Beet fit in die Sommer- und Herbstsaison:
- Ab ca. März/April - sobald der Boden frostfrei ist - kannst du die Gründüngung aussäen.
- Pflanzen nach 8–10 Wochen abmähen.
- Grünmasse oberflächlich in den Boden einarbeiten.
- 2–3 Wochen warten, bis Bodenorganismen die Pflanzen zersetzen.
Danach ist dein Boden fit für Starkzehrer wie Kohl, Kürbis oder Sellerie.

Achtung: Fruchtfolge bei Gründüngung beachten!
Ein häufiger Fehler: Pflanzen aus der gleichen Familie direkt hintereinander anbauen. Das schwächt den Boden und fördert Krankheiten.
- KEIN Gelbsenf oder Ölrettich vor Kohl (Gefahr: Kohlhernie).
- KEIN Klee oder Lupinen vor Bohnen oder Erbsen.
- Phacelia, Buchweizen oder Ringelblumen sind immer eine sichere Wahl.

Gründüngung: Welche Pflanzen passen zu welchem Boden?
Sandboden
- Problem: trocken, nährstoffarm
- Pflanzen: Klee, Lupine, Ackerbohne
- Wirkung: bauen Humus auf, speichern Wasser & Nährstoffe
Schwerer Lehmboden
- Problem: verdichtet, stauend nass
- Pflanzen: Ölrettich, Rauhafer, Phacelia
- Wirkung: lockern, belüften und trocknen schneller ab

Nährstoffarmer Boden
- Problem: „müde“ nach vielen Kulturen
- Pflanzen: Leguminosen (Klee, Wicke, Lupine), Winterroggen
- Wirkung: Stickstoff sammeln, Humus bilden
Schädlingsbefall (z. B. Nematoden)
- Problem: Pflanzen schwächeln, Bodenmüdigkeit
- Pflanzen: Buchweizen, Tagetes, Lein
- Wirkung: mindern Schädlinge, fördern gesunde Bodenflora

Die besten Gründüngungspflanzen
Klassiker für Frühbeet & Gemüsebeet
- Phacelia – wächst schnell, neutral (keine Verwandtschaft mit Gemüsepflanzen), bienenfreundlich.
- Buchweizen – hilft gegen Nematoden, ideal für leichte Böden.
- Klee (Rotklee, Weißklee, Inkarnatklee) – Stickstoffsammler für Starkzehrer.
- Lupinen & Ackerbohnen – tiefwurzelnd, lockern den Boden.
Frostharte Gründüngung im Herbst
- Winterroggen – bedeckt den Boden bis ins Frühjahr.
- Winterwicke – Leguminose, die Stickstoff bindet.
- Landsberger Gemenge – eine Mischung aus Wicke, Klee und Weidelgras.
Spätsaat im Oktober
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Gelbsenf, Phacelia, Kresse, Spinat, Feldsalat – bilden noch grüne Blätter, bevor der Frost kommt
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