Gartenblog. Tipps, DIYs und Wissenswertes von der Starken Gärtnerin.

Warum ich im Frühling überhaupt Sträucher schneide

Der Frühling klopft schon gewaltig an die Türe und so stellt sich mir alljährlich die Frage: Was darf ich jetzt endlich im Garten zurückschneiden und damit fit für die kommende Saison machen?

Wenn ihr einen radikalen Rückschnitt plant, um eure Sträucher schön kompakt zu halten, würde ich euch einen recht frühen Zeitpunkt empfehlen – das kann auch schon Mitte Februar sein, wenn das Wetter mild genug ist. Grundsätzlich kann man Sträucher rund ums Jahr schneiden. Für den Winterschnitt spricht, dass die Pflanzen besser zu überblicken sind und nicht so viel Substanz verlieren, weil sie keine Blätter haben. Er wird besonders für die Sommerblüher angewendet.

Der Sommerschnitt hat den Vorteil, dass die Wunden schneller verheilen. Er eignet sich besonders für die Frühlingsblüher unter den Sträuchern, weil dadurch die Blütenfülle nicht reduziert wird. Je früher man nach der Blüte schneidet, desto eher stellt sich die Pflanze auf den neuen Zustand ein und bildet an den verbliebenen Triebstummeln neue Knospen. Aus diesen entwickeln sich dann die Blütentriebe für die neue Saison.

Zwar wachsen Blütensträucher natürlicherweise auch ohne Schnitt. Im Garten sollen sie aber auch viele Blüten tragen und auf viele Jahre eine schöne Form behalte, was sich bei einigen Frühlingsblühern und fast allen Sommerblühern durch den richtigen Schnitt beeinflussen lässt.



Die Spätsommerblüher sind die erstem beim Schnitt

Wenn der Sommer an seinem Höhepunkt ist, blühen einige unserer liebsten Sträucher, wie Sommerflieder (Buddleja davidii-Hybriden), Bartblumen (Caryopteris clandonensis), Blauraute (Perovskia abrotanoides) und oder Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus). Diese Spätsommerblüher wachsen den ganzen Frühling lang, bis sie schließlich an der Spitze dieser neuen Triebe die Blüten bilden. Diesen Typ Strauch schneide ich schon recht früh im Jahr - im März oder April - also bevor sich der frische Wuchs zeigt.

Die starken Äste von Blütensträucher wie den Sommerflieder (Buddleja davidii-Hybriden) oder Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) schneidet man am besten mit einer Astschere, die feineren Zweige mit einer scharfen Gartenschere zurück. Achtet darauf, dass von jedem Trieb aus dem Vorjahr nur ein kurzer Teil mit maximal drei Knospen stehenbleibt. Wird der Strauch mit den Jahren zu dicht, entfernt man einzelne Triebe – vorzugsweise die schwächeren – vollständig und ohne einen Stummel zu belassen. Die beschriebene Schnittmethode gilt auch für kleinere Spätsommerblüher wie Bartblume (Caryopteris clandonensis), Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata), Strauch- oder Ball-Hortensie (Hydrangea arborescens), und Säckelblume(Ceanothus x delilianus), ja sogar Halbsträucher wie Buschmalve (Lavatera thuringiaca).

Darf ich schneiden, wenn der Strauch schon blüht?

Ja, du darfst, wenn du unbedingt willst oder musst. Doch wäre es schade, solchen Frühlingsblüher wie Forsythie oder Duftschneeball (Viburnum bodnantense) die schönen Blüten wegzuschneiden. Hier wartet man einfach, bis sie abgeblüht sind. Das Gleiche gilt für Frühlingsblüher, die noch später dran sind - bis hin zu den Spätfrühlingsblühern, wie wie z.B. Flieder (Syringa).

Für viele dieser Sträucher gilt, dass das Auslichten die beste und schnellste Schnitt-Technik ist. Auslichten bedeutet, dass man nur die ältesten Triebe entfernt. Die Krone wird dadurch luftiger und frischer Wuchs stellt sich ein. Bei einer Forsythie oder einem Duftschneeball suchst du im ersten Schritt die ältesten Triebe. Sie sind viel länger, stärker verzweigt, oft hängen sie sogar schon über. Dann entfernst du sie so nah am Boden wie nur möglich.

Das gilt aber nicht für Frühlingsblüher, die im Wuchs eher an einen kleinen Baum erinnern (z.B. große Flieder, Magnolien). Müssen nur selten oder gar nicht geschnitten werden.

Kein Schnitt - nur zurücklehnen und bewundern

Der Strauchschnitt kann wahre Wunder wirken. Schneidet aber nur die Arten, denen der Schnitt wirklich guttut. Längst nicht alle Sträucher brauchen einen regelmäßigen Schnitt. Viele sehr wertvolle Arten blühen auch ohne diese Pflegemaßnahme (Magnolien, Blumen-Hartriegel). Man erkennt diese Sträucher daran, dass sie am ein- oder mehrjährigen Holz Blüten tragen und ausschließlich an den Endknospen der Zweige weiterwachsen. Ein gutes Beispiel ist der Flieder: schneidet man ihm das Holz des Vorjahres weg, so blüht er nicht.
Alle immergrünen Arten kommen ebenfalls ohne Schnitt aus. Sie vertragen ihn zwar recht gut, blühen mit einem Rückschnitt aber nicht intensiver. Die mit den Obstgehölzen verwandten Arten wie beispielsweise Zier-Äpfel sollte man auslichten, wenn ihre Kronen sehr dicht werden.

Folgende Sträucher werden nicht regelmäßig geschnitten: Zier-Ahorn (Acer), Felsenbirne (Amelanchier), Blumen-Hartriegel (Cornus, im Unterschied zu den rot- oder gelb-ästigen wie C. alba), Glockenhasel (Corylopsis), Seidelbast (Daphne), Spindelstrauch (Euonymus), Federbuschstrauch (Fothergilla), Maiglöckchenstrauch (Halesia), Zaubernuss (Hamamelis), Goldregen (Laburnum), Magnolie, Scheinbuche (Nothofagus), Glanzmispel (Photinia), Storaxbaum (Styrax), Schneeball (alle außer Viburnum opulus).

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